So geht's: Kaffee zubereiten mit der Espressomaschine

So geht's: Kaffee zubereiten mit der Espressomaschine

Für viele Kaffeeliebhaber ist Espresso mehr als nur ein Getränk – er ist eine Leidenschaft, eine Kunstform, die auf Präzision und Hingabe beruht. Während Espresso oft als Synonym für Kaffee verwendet wird, ist er in Wahrheit eine spezifische Zubereitungsmethode, die in Italien ihren Ursprung fand und die Welt im Sturm eroberte. Obwohl Espresso auf den ersten Blick einfach erscheinen mag, erfordert seine Zubereitung doch eine sorgfältige Hand und die richtige Technik. Hier sind einige Schritte und Tipps, um zu Hause einen herausragenden Espresso zu kreieren.

Die Magie der kleinen, konzentrierten Extraktion

Der Schlüssel zum Espresso liegt im Zusammenspiel von heißem Wasser und hohem Druck. Im Gegensatz zu herkömmlichen Kaffeemaschinen, die mit vergleichsweise niedrigem Druck arbeiten, wird beim Espresso heißes Wasser unter hohem Druck durch fein gemahlenen Kaffee gedrückt. Dieser intensive Druck extrahiert eine kleine Menge konzentrierten Kaffees, der als Grundlage für eine Vielzahl von Kreationen dient, darunter der geliebte Latte und der verlockende Cappuccino.

Die Wurzeln des Espresso reichen bis ins 19. Jahrhundert zurück, als Europa vom Kaffeekonsums-Boom erfasst wurde. Inmitten dieser aufregenden Zeit, in der das Interesse an Kaffee rasant wuchs, entstand die revolutionäre Idee des Espressos. Man suchte nach einer Möglichkeit, die herkömmliche Brühzeit drastisch zu verkürzen und die Effizienz der Kaffeezubereitung zu steigern – und so wurde der Espresso geboren.

Die Zubereitung eines erstklassigen Espressos gleicht einer künstlerischen Herausforderung. Präzision ist der Schlüssel, und eine sorgfältige Abstimmung verschiedener Variablen ist erforderlich, um eine gleichmäßige und ausgewogene Extraktion zu erzielen. Vom Mahlgrad des Kaffees über die Wassertemperatur bis hin zum Anpressdruck – jeder Schritt trägt zur Vollendung des Espressoerlebnisses bei.

 

Zubereitung eines Espresso per Siebträgermaschine

Die Vorwärmphase der Maschine erfüllt eine doppelte Aufgabe: Sie stellt nicht nur sicher, dass das Wasser die ideale Temperatur erreicht, sondern erwärmt auch sämtliche wasserführenden Bestandteile. Diese Maßnahme minimiert das Risiko, dass das Wasser während seiner Passage durch die metallene Siebträgermaschine abkühlt, noch bevor es den wertvollen Espresso extrahiert. Ein solches Szenario könnte dazu führen, dass das Kaffeepulver unter Verwendung von zu kaltem Wasser extrahiert wird und in der Folge ein saurer Espresso entsteht. Aus diesem Grund kommt der Vorwärmphase eine essenzielle Bedeutung zu, um die Qualität des Ergebnisses zu gewährleisten.

Durch das Vorwärmen der Tassen wird verhindert, dass der frisch gebrühte Espresso rasch seine Temperatur verliert. Obwohl dieser Schritt optional ist, trägt er maßgeblich zu einem ausgewogenen Geschmackserlebnis bei. Moderne Siebträgermaschinen sind häufig mit einer speziellen Plattform auf der Oberseite ausgestattet, die es ermöglicht, die Espressotassen während der Vorbereitungszeit vorzuwärmen. Als Alternative genügt es auch, einen Schuss heißes Wasser in die Tassen zu gießen, um sie auf die angemessene Temperatur zu bringen.

Bevor du dich an die Zubereitung deines Espressos machst, ist es von großer Bedeutung, sicherzustellen, dass dein Siebträger trocken und optimal vorgewärmt ist. Bereite dich darauf vor, indem du einen Timer, einen trockenen Lappen, eine Waage (optional, aber für eine gleichmäßige Extraktion empfehlenswert) und eine Tasse bereithältst.

Früher wurden üblicherweise etwa 8 Gramm Kaffeemehl pro Espressobezug verwendet, doch in der heutigen Zeit neigt man eher dazu, 10-12 Gramm zu verwenden. Eine Feinwaage kann beim genauen Abmessen helfen, besonders wenn du experimentierfreudig bist und die optimale Rezeptur suchst. Allerdings ist es auch praktisch, das Espressopulver direkt in den Siebträger zu mahlen.

Messe 18 Gramm gemahlenen Kaffee ab und gebe ihn gleichmäßig in den Siebträger. Verteile das Kaffeepulver gleichmäßig mit deinem ausgestreckten Finger, bevor du es fest andrückst. Dieser Vorgang, bekannt als "Leveln", legt den Grundstein für die korrekte Tampung im nächsten Schritt. Durch das Leveln wird das Kaffeepulver gleichmäßig im Sieb verteilt, was dazu beiträgt, das unerwünschte Phänomen des Channelings zu verhindern. Channeling kann zu einer mangelhaften Extraktion führen und somit den Geschmack des Espressos negativ beeinflussen.

Diejenigen, die in der Kunst der Espressozubereitung versiert sind – sei es Espressoexperten oder Baristas – sind sich einig: Das Tampen, also das gleichmäßige Verdichten des Espressopulvers im Siebträger, ist ein oft unterschätzter, aber entscheidender Aspekt. Die gleichmäßige Verdichtung des Espressopulvers und das Erreichen aller Bereiche des Siebs sind von zentraler Bedeutung. Dies trägt dazu bei, eine einheitliche Extraktion zu gewährleisten, die letztendlich den Geschmack des Espressos beeinflusst.

Ein Druck von etwa 15 kg ermöglicht eine gleichmäßige Extraktion. Jedoch ist die Konsistenz des Tampens wichtiger als der exakte Druck. Sofern das Kaffeepulver präzise abgemessen und der Mahlgrad konstant gehalten wird, garantiert der Druck beim Tampen eine wiederholbare Kaffeequalität.

Um den erforderlichen gleichmäßigen Druck zu erzeugen, ist das richtige Werkzeug, der Tamper, erforderlich. Dieses stempelförmige Utensil aus Edelstahl weist einen Durchmesser auf, der mit dem des Siebs übereinstimmt. Obwohl es auch als Anpressstößel oder Kaffeepressstempel bezeichnet wird, ist der Begriff "Tamper" am geläufigsten und weithin anerkannt.

 



Der Leerbezug, auch bekannt als Flushen, erfüllt eine wichtige Funktion bei der Espressozubereitung. Er dient dazu, die Maschine auf die richtige Betriebstemperatur vorzubereiten und überschüssiges, potenziell überhitztes Wasser aus dem System zu entfernen. Dies schafft Platz für das optimal temperierte Wasser, das für die Extraktion des Espressos benötigt wird. Darüber hinaus ermöglicht der Leerbezug auch das Ablassen von eventuell abgestandenem Wasser aus der Maschine, was die Qualität des zubereiteten Espressos positiv beeinflusst.



Dein Espresso ist nun bereit zum Genuss! Hier ist ein Tipp: Wenn du die Tasse leicht schwenkst oder umrührst, bevor du den ersten Schluck nimmst, vermischst du alle Aromen, die während der Extraktion in unterschiedlichen Zeitintervallen freigesetzt wurden. Dies führt zu einem noch ausgewogeneren Geschmackserlebnis und lässt dich die vielfältigen Nuancen des Espressos in voller Pracht genießen.

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