Die Haltungen gegenüber der French Press variieren in Expertenkreisen, doch in der Premiumbohne hegen wir eine beträchtliche Vorliebe für dieses Zubereitungsverfahren! Ein hervorragender Anhänger ist Alexander, der mittlerweile fast ausschließlich Kaffee aus der French Press genießt, während andere Zubereitungsarten ihm kaum mehr zusagen. Aber wie wir wissen, ist Geschmack subjektiv, und dies gilt auch für den Geschmack von Kaffee, der mithilfe einer French Press zubereitet wurde.
Welche Vorteile hat Kaffee aus der French Press?
Abgesehen von der Tatsache, dass man damit herausragende Kaffee-Geschmackserlebnisse erzeugen kann, erweist sich die French Press als äußerst umweltfreundlich, da sie keinen Einweg-Papierfilter benötigt. Sie zeigt sich darüber hinaus äußerst flexibel, indem sie nicht nur für heißen Kaffee verwendet werden kann, sondern auch als idealer, improvisierter Cold Brew-Bereiter dient. Und als wäre das noch nicht Grund genug, die French Press zu schätzen, ist sie zudem handlich und leicht, sodass sie bequem in die Reisetasche passt – perfekt für Campingausflüge. Modelle aus Glas und Edelstahl stehen zur Auswahl, um die Kaffeetemperatur über längere Zeit zu halten. Und das Beste daran: Die French Press öffnet experimentierfreudigen Kaffeeliebhabern unzählige Möglichkeiten. Sie erlaubt es, mit der Kaffeemenge und dem Mahlgrad (innerhalb bestimmter Grenzen) zu spielen, um stets neue Kaffeesorten mit variierender Intensität und Aromaprofilen zu kreieren – sogar mit demselben Kaffee.
Einfaches Verfahren, anspruchsvolle Resultate
Meine erste Begegnung mit der French Press erfolgte während meiner Studienzeit vor einigen Jahren in der Umgebung von Arles. Meine Vermieterin Bénédicte war eine versierte Barista und wies mich in das äußerst einfache Verfahren ein, das solch vorzügliche Resultate liefert: mahlen, aufbrühen, gießen, ziehen lassen, eintauchen, ausgießen. Ein perfekter, gehaltvoller Kaffee in der Tasse, mit all den köstlichen Ölen, die darin verweilen.
Als ein Student mit beschränktem Budget erwies sich die French Press (auch unter dem weniger reizvollen Namen Kolbenkanne bekannt) als perfekte Balance zwischen Aufwand und Ausbeute: ein kräftiger, ungesiebter Trank ohne den langwierigen Prozess eines einzigen Pour-Overs. Einige Jahre und diverse French Presses später bin ich nach wie vor ein leidenschaftlicher Anhänger.
Keep it simple, stupid
Trotz der Fülle an Möglichkeiten zur Kaffeezubereitung zuhause stellt die French Press nach wie vor die unkomplizierteste Methode dar, die erlernt und angewandt werden kann, ohne auf eine erstklassige Kaffee-Tasse verzichten zu müssen. Es gibt zahlreiche komplexe Techniken, die gemeistert werden müssen, um einen Pour-Over- oder Espresso-Kaffee zuzubereiten und das bestmögliche Resultat zu erzielen. Hingegen ermöglicht die French Press fantastische Ergebnisse, indem sie einfach Kaffee und Wasser vereint, kurz verweilen lässt und dann den Kolben herunterdrückt.
Zubereitung eines French Press Kaffee
Die French Press gehört zur Gruppe der Full Immersion Kaffeebereiter, bei denen das Kaffeepulver fortwährend mit dem Wasser in Berührung bleibt, bevor es später durch ein Sieb abgetrennt wird. Der Kaffee besticht durch seinen vollen Körper, da das Metallsieb die enthaltenen Fette und Öle im Kaffee nicht wie ein Papierfilter herausfiltert. Dadurch erhält der Kaffee einen intensiveren Geschmack und eine reichhaltigere Textur.
Die erforderliche Kaffeemenge von 65 Gramm wird mit einer Feinwaage abgewogen. Mahlt den Kaffee grob bis sehr grob, je nach Einstellung eurer Kaffeemühle. Erhitzt das benötigte Wasser bis zum Kochen und lasst es für ein bis zwei Minuten abkühlen, um eine optimale Temperatur von 95°C bis 92°C zu erreichen.
Keine Feinwaage zur Verfügung? Kein Problem! Nutzt einfach einen Messlöffel und nehmt 3 gestrichene Messlöffel für eine 350ml French Press oder 5 für eine 600ml French Press. Da der Kaffee für die French Press grob gemahlen ist, könnt ihr davon ausgehen, dass jeder Messlöffel etwa 5 bis 6 Gramm fasst und somit die richtige Menge ergibt.
Füllt den gemahlenen Kaffee in den Behälter eurer French Press und platziert sie bei Bedarf auf einer Feinwaage. Auf diese Weise könnt ihr die tatsächlich verwendete Kaffeemenge genau bestimmen.
Um das bestmögliche Ergebnis zu erzielen, empfehle ich eine Vorinfusion. Stelle dazu einen Timer ein und gieße ungefähr die Hälfte des leicht abgekühlten Brühwassers gleichmäßig über das Kaffeepulver, um das gesamte Bett gleichmäßig zu benetzen. Decke die French Press mit dem Deckel ab, ohne den Kolben herunterzudrücken, und lass den Kaffee für etwa 2 Minuten und 30 Sekunden ziehen.
Verleihe dem Gemisch aus Kaffee und Wasser sanft eine Umrührbewegung mit einem Löffel oder Stäbchen und lasse den Kaffee dann für 30 Sekunden aufblühen.
Wenn eure French Press noch auf der Waage steht, nehmt sie runter und stellt sie auf eine stabile, ebene Oberfläche (Esstisch oder Arbeitsplatte). Platziert den Deckel der French Press auf der Kanne, aber drückt den Stempel noch nicht komplett nach unten. Lasst einen kleinen Abstand zur Oberfläche des Kaffeegetränks. Lasst den Kaffee nun für 4 bis 4.5 Minuten ziehen. Drückt anschliessend den Stempel vollständig nach unten. Achtet darauf, den Druck gleichmässig und kontrolliert auszuüben.
Schüttet den Kaffee in Tassen oder ein anderes Gefäß, da er sonst weiterhin zieht. Nun könnt ihr euren Kaffee genießen!
1 Kommentar
Marianthi Teuscher
Wow, Frechpress wunderbar erklärt. Verwende seit kurzer Zeit diese Art Kaffee zu geniessen, aber noch nie so genau gewusst, wie zubereiten. Vielen Dank für meinen zukünftigen besseren Kaffeegenuss. Marianthi Teuscher
Wow, Frechpress wunderbar erklärt. Verwende seit kurzer Zeit diese Art Kaffee zu geniessen, aber noch nie so genau gewusst, wie zubereiten. Vielen Dank für meinen zukünftigen besseren Kaffeegenuss. Marianthi Teuscher