Während meiner Jugend hatte ich meinen ersten Begegnung mit Kaffee überhaupt auf einer Familienfeier. Dort wurde er mithilfe einer dieser Plastik-Filterkaffee-Maschinen gebrüht. Die Erinnerung an diesen Moment ist geprägt von einer gewissen Enttäuschung über den Geschmack: muffiger Supermarktkaffee durch die Melitta-Tüte gejagt war nicht das, was ich im Laufe der Zeit erkannte. Nämlich, dass Filterkaffee, wenn er korrekt zubereitet wird, tatsächlich eine köstliche Erfahrung sein kann.
Auch jetzt, obwohl Kaffeevollautomaten, Espressomaschinen und Kapselsysteme auf dem Vormarsch sind, hat der klassische Filterkaffee nichts von seiner Beliebtheit eingebüßt. Laut Tchibo Kaffeereport 2021 trinken weiterhin knapp 1/2 aller Deutschen (48,5 %) am liebsten klassischen Filterkaffee. Und in den vielen Spezialitätencafés in der Nation wird mittlerweile mehr Filterkaffee serviert als Milchbasierte Getränke wie Cappuccino, Latte Macchiato & Co.
Am Anfang war der Satz
Das Problem des Kaffeesatzes in der Tasse beschäftigte Frau Melitta Bentz, eine Hausfrau aus Dresden, schon lange. Im Jahr 1908 fand sie die Lösung: Sie entschied sich, den Boden eines Messingtopfes mit Löchern zu durchstechen und diese Löcher dann mit Löschpapier abzudecken.
Wichtige Innovation in der Kaffeekultur: die Filtertüte
Anschließend platzierte sie den durchlöcherten Topf auf einer Kanne, füllte Kaffeepulver hinein und goss heißes Wasser darüber. Das Ergebnis war bemerkenswert - ein Kaffee ohne lästigen Kaffeesatz in der Kanne. Diese bahnbrechende, innovative Idee veränderte radikal die Art und Weise, wie Kaffee zubereitet wurde, und legte den Grundstein für das später äußerst erfolgreiche Unternehmen Melitta.
Unterschied von Papierfilter zu Kaffeefilter
Der Unterschied zwischen einer Papier-Filtertüte und einem Kaffeefilter ist oft verwirrend, aber leicht zu merken: Kaffeefilter sind die Aufsätze, in die wiederum die Filtertüte eingesetzt wird.
Papierfilter wird in Kaffeefilter eingesetzt
In Bezug auf Filtertüten ist es wichtig zu beachten, dass die Firma Melitta die Wortmarke "Filtertüten" geschützt hat. Daher müssen andere Hersteller ihre Produkte als "Filterpapier" bezeichnen, um rechtliche Probleme zu vermeiden. Aus diesem Grund sollten wir, wenn wir über das Zubehör sprechen, von Filterpapier anstatt von konkreten Marken wie Filtertüten sprechen.
Welcher Filterarten gibt es?
Es gibt verschiedene Arten von Kaffeefiltern, die aus verschiedenen Materialien bestehen und hauptsächlich dazu dienen, Schwebstoffe aus dem Kaffeepulver zu filtern, um den Kaffeegenuss zu verbessern und das Kaffeeergebnis stabiler zu machen.
Einmalfilter: Papierfilter und Filtertüten
Einmalfilter bestehen in der Regel aus Cellulose, einem Material ähnlich wie gewöhnliches Papier. Sie sind in Form gefalteter Papiertüten erhältlich, daher der Begriff "Filtertüten". Die kleinen Poren des Cellulosematerials ermöglichen eine effektive Filterung selbst der kleinsten Schwebstoffe im Kaffee. Im Vergleich zu herkömmlichen Papierfiltern sind beispielsweise Chemex-Filter etwa 25% dicker, was eine effiziente Entfernung von Schwebstoffen, Bitterstoffen und Ölen aus dem Kaffee ermöglicht.
In der Praxis werden Filtertüten normalerweise in einen Trichter aus Edelstahl, Kunststoff oder Porzellan eingesetzt, der auch als Filterhalter bekannt ist. Anschließend wird entweder von Hand heißes Wasser über das Kaffeepulver gegossen oder eine elektrische Kaffeemaschine übernimmt diesen Prozess. Papierfilter werden als Einmalfilter bezeichnet, da sie nach Gebrauch normalerweise nicht wiederverwendet oder gereinigt werden können und daher weggeworfen werden.
Dauerfilter: Kunststoff, Metalle, Porzellan
Wiederverwendbare Kaffeefilter, auch als Dauerfilter bekannt, erlauben es, den Filter nach dem Brühen des Kaffees zu reinigen und erneut zu verwenden. Diese Filtervariante besteht hauptsächlich aus strapazierfähigen Materialien wie Metall, Porzellan, Keramik oder hochwertigem Kunststoff. Bei der Auswahl eines Dauerfilters spielen jedoch weitere Kriterien eine wichtige Rolle. Qualitativ hochwertige Dauerfilter sollten die folgenden Eigenschaften besitzen:
Abhängig von der Anzahl der Brühlöcher ergibt sich auch eine Unterscheidung im Endprodukt: Zum Beispiel verfügt der klassische Porzellanfilter von Melitta über ein einziges Loch, während der Kalita Wave-Dripper drei Brühlöcher aufweist.
Keramikfilter bzw. Porzellanfilter
Selbst wenn du jemals die Gelegenheit hattest, bei deiner Großmutter zum Kaffee und Kuchen zu sein, wirst du bestätigen können, dass Keramikfilter quasi unverwüstlich sind. Sie behalten selbst nach jahrzehntelangem Gebrauch (mehr oder weniger) ihre ursprüngliche Erscheinung bei, als wären sie gerade erst verwendet worden. Diese Filter sind sogar spülmaschinenfest und versprühen einen authentischen Retro-Charme, der ihren besonderen Charakter unterstreicht.
Was allgemein als Porzellanfilter bekannt ist, bezieht sich im Wesentlichen auf Filterhalter, die aus Porzellan gefertigt sind. Um den Kaffee effizient zu filtern, sollten sie jedoch in der Regel mit einer Papierfiltertüte verwendet werden. Moderne Kaffeekannen aus Porzellan nutzen meistens einen Metallfiltereinsatz, um den Kaffee zu filtern.
Übrigens bleibt die Qualität deines Kaffeefilters nahezu unverändert, unabhängig davon, ob er aus Keramik oder Porzellan besteht. Tatsächlich handelt es sich lediglich um zwei Bezeichnungen für dasselbe Material.
Kupferfilter
Kupferfilter bieten neben ihrem äußerst stilvollen Erscheinungsbild einige Vorteile, darunter:
- Robustheit: Kupferfilter sind langlebig und widerstandsfähig.
- Hygiene: Kupfer ist antibakteriell und einfach zu reinigen, was eine gute Hygiene gewährleistet.
- Gewicht: Im Vergleich zu Porzellanfiltern sind Kupferfilter deutlich leichter.
Es gibt viele überzeugende Gründe, sich für einen Kupfer-Kaffeefilter zu entscheiden. Dennoch gibt es auch einige Nachteile zu bedenken:
- Handwäsche erforderlich: Kupferfilter sind nicht spülmaschinenfest, daher ist eine sorgfältige Handreinigung notwendig.
- Höhere Kosten: Kupferfilter neigen dazu, teurer in der Anschaffung zu sein. Hier zahlst du auch für das stilvolle Design, da es definitiv günstigere Handfilter mit einem besseren Preis-Leistungs-Verhältnis gibt.
Edelstahlfilter
Ein weiteres gängiges Material für Kaffeefilter ist Edelstahl. Im Vergleich zu Kupferfiltern sind Edelstahlfilter etwas schwerer, aber dafür äußerst robust und behalten auch bei intensiver Nutzung ihre Form.
Ein großer Vorteil von Edelstahlfiltern ist ihre Spülmaschinenfestigkeit, wodurch sie leicht zu reinigen sind. Sie sind ebenso rostfrei und langlebig wie Kupferfilter. Edelstahlfilter stellen eine ausgezeichnete Option für diejenigen dar, die auf der Suche nach einem strapazierfähigen und pflegeleichten Kaffeefilter sind.
Kunststofffilter
Es existieren auch zahlreiche Kaffeefiltermodelle, die aus Kunststoff gefertigt sind. Kunststofffilter sind leicht, unkompliziert in der Pflege und kostengünstig in der Herstellung.
Relikt aus der Kindheit: Sieb Sonja aus der DDR-Produktion
Allerdings sind sie nicht so strapazierfähig und langlebig wie Filter aus Keramik, Kupfer oder Edelstahl. Zudem bestehen Bedenken hinsichtlich des Einsatzes von Kunststoff im Zusammenhang mit Lebensmitteln, besonders wenn der Kaffeefilter täglich mit heißem Wasser in Berührung kommt.
Mikro-Filter
Bei der Zubereitung von Kaffee mit der AeroPress kommt ein besonderer Filter zum Einsatz, der als Micro-Filter bekannt ist. Dieser Filter besteht aus einem kleinen, runden, gebleichten Papier und wird vor dem Sieb der AeroPress platziert. Er gewährleistet, dass der Kaffee einen klaren Geschmack erhält und frei von Kaffeesatz ist. Als Alternative kann der Papierfilter durch einen wiederverwendbaren Metallfilter ersetzt werden.
Was bedeuten die Nummern der Kaffeefilter?
Die Nummern auf den Kaffeefiltern geben die verschiedenen Filtergrößen an und haben ihren Ursprung in Melitta Bentz' Erfindung des Kaffeefilters im Jahr 1908. Anfangs waren sieben verschiedene Größen von Kaffeefiltern erhältlich, von 100 bis 106. Mit der Zeit wurden auch Bezeichnungen wie 1x2, 1x4 und 1x6 populär.
Die "1x"-Reihe wird häufiger verwendet als die 100er-Reihe und wird von vielen anderen Herstellern übernommen. Die zweite Zahl gibt an, für wie viele Tassen der jeweilige Filter geeignet ist. Bei anderen Marken wird oft die vorangehende "1" weggelassen, und es werden Bezeichnungen wie "2" oder "No. 2" verwendet.
Die Größenangaben und Bezeichnungen der Kaffeefiltertüten können verwirrend sein, aber im Wesentlichen geben die Nummern die verschiedenen Filtergrößen an. Diese Nummerierung wurde von Melitta Bentz eingeführt, und ihr Unternehmen stellte ursprünglich sieben verschiedene Filtergrößen von 100 bis 106 her. In den 1960er-Jahren führte Melitta eine neue Nummerierung ein, die bis heute verwendet wird.
1 x 2 |
Anzahl an Tassen Kaffee 2 4 6 |
Die Idee hinter dieser Nummerierung war es, anzuzeigen, für wie viele Tassen handgefilterter Kaffee der Filter geeignet ist. Zum Beispiel steht 1x4 für vier Tassen, 1x6 für sechs Tassen usw. Die 100er-Reihe hingegen bezeichnet verschiedene Normen für verschiedene Kaffeemaschinen.
Es ist wichtig zu beachten, dass die Größe 102 nicht mit der 1x2-Größe gleichzusetzen ist. Die 102 entspricht eher der 1x4-Größe. Für gängige Filterhalterungen und Kaffeemaschinen, die bis zu zehn Tassen Kaffee zubereiten können, werden in der Regel die 1x4-Filtertüten verwendet, die bei anderen Marken auch oft als "4" oder "Nr. 4" bezeichnet werden. Mit diesen Tüten können Kannen mit einem Füllvolumen von mehr als 800 ml befüllt werden.
Hier ist eine Zusammenfassung der verschiedenen Filtergrössen:
Tassenzahl |
Filter 1x-Reihe |
Filter 100er-Reihe |
2 Tassen |
1x2 |
101 |
4 Tassen (handgefiltert) |
1x4 |
102 |
6 Tassen (handgefiltert) |
1x6 |
|
Die Wahl der richtigen Filtertüten-Größe für Ihren Filterhalter ist von entscheidender Bedeutung, um ein optimales Brühergebnis zu erzielen. Zu kleine Tüten können die Kaffeemenge nicht angemessen aufnehmen und könnten zu einem Überlaufen führen, während zu große Tüten beim Aufgießen zusammenfallen und eine ungleichmäßige Extraktion bewirken könnten.
Was sagt die Farbe der Filter aus?
Die Farbe der Filtertüten, sei es Weiß oder Braun, gibt einen offensichtlichen Hinweis auf den Bleichungsprozess. Weiße Filtertüten werden mithilfe von Sauerstoff gebleicht, während braune Filtertüten ungebleicht sind und noch natürliche Farbstoffe der Papierfasern enthalten können. Der Bleichprozess mittels Sauerstoff basiert auf einer chemischen Oxidation, während frühere Methoden Chlor verwendeten, das heutzutage durch umweltfreundlichere Sauerstoffverfahren ersetzt wurde.
Einige Kritiker stellen die ungebleichten Filtertüten hinsichtlich ihres möglichen Einflusses auf den Kaffeegeschmack in Frage, obwohl Hersteller behaupten, dass ihre Produkte geschmacksneutral sind. Um Klarheit zu schaffen, werden regelmäßig Vergleichstests durchgeführt, bei denen Experten im Labor und in Zusammenarbeit mit Baristas die Unterschiede untersuchen. Letztendlich ist die Wahl zwischen gebleichten und ungebleichten Filtertüten eine persönliche Vorliebe. In Bezug auf Umweltbelange gibt es keine signifikanten Unterschiede, weshalb viele Hersteller beide Varianten anbieten.
Konisch, korbartig oder flach?
Die Form der Filtertüte beeinflusst definitiv den Brühvorgang und somit den Kaffeegeschmack. Die meisten Verpackungen geben die Form der Filtertüten deutlich an. Die klassische Form ist konisch, während einige Filtertüten eine konische Form mit einem abgeflachten Boden aufweisen, wie sie bei Marken wie Melitta oder Handelsmarken üblich ist. Es gibt auch korbförmige Filtertüten, die für größere Kaffeemengen, insbesondere den Kalita Wave Kaffeefilter, verwendet werden. Die genaue Wirkung der Form auf den Brühvorgang kann variieren und hängt von Faktoren wie der Kontaktzeit des Wassers mit dem Kaffeepulver und der Durchflussrate ab.
Konische, kegelförmige Filtertüten
Die spitz zulaufende Form eines Papierfilters, wie sie beispielsweise bei der Chemex (siehe oben links) verwendet wird, dient dazu, das Brühwasser zum Zentrum des Kaffeefilters zu lenken. Dadurch wird die Kontaktzeit des Wassers mit dem Kaffeemehl verlängert. Anders ausgedrückt bewirkt eine konische Filtertüte eine gleichmäßigere Extraktion der Aromen.
Konische Filtertüten mit flachem Boden
Filtertüten mit flachem Boden, wie der klassische Melitta Filter, werden oft wegen eines Aspekts kritisiert: Das Brühwasser trifft auf eine größere Oberfläche des gemahlenen Kaffees. Bei ungenauer Aufgussmethode kann dies zu einer ungleichmäßigen Extraktion der Aromen führen, da das Brühwasser im schlimmsten Fall nur eine Stelle im Kaffeefilter erreicht.
Korbförmige Filtertüten, die die meisten von euch nur aus Großküchen oder Bürokaffeemaschinen kennen (siehe unten), sind besonders gut für die Zubereitung großer Brühmengen geeignet.
Auch bei diesem Kaffeefilter ist jedoch sorgfältiges Aufgießen erforderlich: Durch gleichmäßiges Kreisen wird gewährleistet, dass das Kaffeemehl überall ausreichend benetzt wird. Einige korbförmige Filter sind außerdem mit Wellen oder geschwungenen Rillen ausgestattet, die eine noch effektivere Extraktion der Kaffeearomen ermöglichen sollen.
Welche Porengrösse sollte ein Kaffeefilter haben?
Die Porengröße des Kaffeefilters beeinflusst den Geschmack des Kaffees. Laut dem Patent von Melitta sollte der optimale Filter eine Porengröße von 5 bis 20 µm haben, was etwa 0,005 bis 0,02 mm entspricht. Diese Poren sind mit bloßem Auge kaum erkennbar. Es ist wichtig, dass die Poren nicht kleiner sind, da dies zu einer übermäßig langen Brühzeit führen kann, die den Kaffee bitter macht. Andererseits sollten die Poren auch nicht zu groß sein, da die Flüssigkeit sonst zu schnell durch den Filter fließt und der Kaffee an Geschmack verliert.
Wie wird Kaffee mit dem Kaffeefilter richtig aufgebrüht?
Wenn du eine herkömmliche Kaffeemaschine in deiner Küche hast, ist die Zubereitungsmethode denkbar einfach. Falte einen Papierfilter, setze ihn in die entsprechende Halterung, fülle den Wassertank mit der gewünschten Anzahl an Tassen und gebe die passende Menge Kaffeepulver in den Filter. Drücke anschließend einfach den Knopf, und die Maschine brüht deinen Kaffee automatisch.
In den letzten Jahren hat auch die traditionelle Methode des manuellen Kaffeebrühens mit einem Handfilter eine Wiedergeburt erlebt. Diese Methode erfordert etwas mehr Zeit und Aufmerksamkeit. Auch hier wird ein Papierfilter in eine Filterhalterung eingesetzt. Anschließend gibst du das Kaffeepulver in den Filter und gießt langsam Wasser darüber.
Eine detaillierte Beschreibung der einzelnen Schritte findest du in unserem entsprechenden Text zum richtigen handbrühen eines Kaffees.
Nicht jede Filtertüte passt in jeden Filterhalter
Der Markt für Filtertüten bietet neben dem Original von Melitta auch zahlreiche Handelsmarken, die ihre Aufgabe ebenfalls sehr gut erfüllen. Hierbei spielen vor allem das Preis-Leistungs-Verhältnis und die Stabilität der Filtertüten während des Brühvorgangs eine Rolle. Lassen Sie uns zunächst einige Grundlagen für den Kauf betrachten.
Viele Universal-Filtertüten passen, vorausgesetzt Sie haben die richtige Größe gewählt, sowohl in Handfilter als auch in Filterkaffeemaschinen. Doch gibt es einen Unterschied in der Art der Anwendung zwischen der manuellen und maschinellen Filtration? Kaffeemaschinen-Experte Arne von Coffeeness hat dies getestet und herausgefunden, dass fruchtige Kaffees oder sogenannte "Naturals" im Handfilter besser zur Geltung kommen als in Filterkaffeemaschinen. Aber auch hier gilt: Geschmack ist subjektiv.
Für Chemex, Hario und ähnliche Systeme ist jedoch das spezifische Filterpapier des Herstellers erforderlich, da andere Produkte aufgrund der einzigartigen Form des jeweiligen Filters nicht passen. Interessanterweise können Hario-Filter sogar in herkömmlichen Filtermaschinen oder anderen Handfiltern reißen!
Marke oder No-name: welche Filter sind besser?
Die Frage, ob Markenfiltertüten besser sind als günstigere No-Name-Modelle, stellt sich oft. Dabei geht es um Aspekte wie Eigengeschmack, Handhabung und das Ergebnis in der Tasse. Trotz der langjährigen Dominanz der herkömmlichen Melitta-Kaffeefilter gibt es mittlerweile auch starke Konkurrenz von Handelsmarken. Aber sind die teureren Markenfiltertüten wirklich besser als die günstigeren Modelle? Experten haben Kaffeefilter von Einzelhandelsketten wie Aldi, Edeka und anderen getestet — mit verblüffendem Ergebnis:
DIY-Kaffeefilter - Helfer in der Not
Stelle dir vor, du möchtest morgens deinen Kaffee zubereiten und merkst plötzlich, dass die Kaffeefilter zur Neige gehen. Keine Sorge, es gibt drei Alternativen, die du wahrscheinlich bereits zu Hause hast.
Stoff: Schneide ein Stück sauberen Stoff auf die Größe deines Filters zurecht. Achte darauf, dass der Stoff nicht nach Waschmittel riecht, indem du ihn vorher gründlich durchspülst. Wenn das Wasser zu schnell durchläuft, verwende einfach doppelt so viel Stoff.
Küchenrolle: Platziere ein Blatt Küchenrolle(-papier) in deinem Filterhalter. Sorge dafür, dass das Papier oben über den Rand hinausragt, damit du es nach dem Brühen leicht entfernen kannst. Verwende am besten ungebleichtes und geruchsneutrales Küchenpapier.
Papiertaschentuch: Ein Papiertaschentuch kann genauso wie Küchenpapier als Alternative dienen. Wähle jedoch ein robustes Taschentuch, um ein Zerreißen während des Brühvorgangs zu vermeiden und Kaffeesatz in der Kanne zu verhindern. Auch hier ist eine ungebleichte und geruchsneutrale Variante empfehlenswert.
Beachte bitte, dass diese Alternativen lediglich als Notlösungen dienen und sich der Geschmack deines Kaffees dadurch verändern kann. Es ist daher empfehlenswert, normalerweise auf echte Kaffeefilter zurückzugreifen oder eine filterlose Methode wie zum Beispiel die French Press auszuprobieren..
Handfilter-Kaffee: Welche Sorten schmecken am besten?
Die Zubereitung von Handfilter-Kaffee erfordert eine schonende Röstung der Kaffeebohnen bei niedriger Hitze und langsamer Geschwindigkeit. Dadurch wird vermieden, dass die Bohnen verbrennen und ein bitterer Geschmack entsteht. Traditionell wird für Filterkaffee die Arabica-Bohne verwendet, aber auch koffeinfreie Bohnen sind eine Option. Bei Premiumbohne empfehlen wir helle Röstungen für die Handfilter-Zubereitung, da sie eine ausgewogene Balance zwischen Röstaromen und Säure aufweisen – ein wahrer Genuss! Grundsätzlich eignen sich Sorten, die auch für die French-Press-Zubereitung geeignet sind, hervorragend für den Handfilter-Kaffee.
Menge des Kaffees |
19,5 g auf 300 ml Wasser |
Mahlgrad für Handfilter |
mittelgrob (etwas gröber als Filterkaffee) |
Kaffeesorte |
helle Filterröstungen |
Perfekte Wassertemperatur |
95°C (Tipp: Wasser kochen und 3 Min. abkühlen lassen) |
Dauer |
3-4 Minuten Kontaktzeit |
Geräte & Utensilien |
Keramikfilter, passende Filtertüten, frisch gemahlenen Kaffee, Waage, einen Wasserkocher, am besten mit Temperatureinstellung, einen Timer |
|
Wie viel Kaffeepulver muss in den Kaffeefilter?
Der optimale Kaffeegenuss entsteht, wenn die richtige Menge Kaffeepulver auf das passende Verhältnis von Wasser abgestimmt wird. Dennoch variieren die Vorlieben. Einige mögen ihren Kaffee kräftig, während andere ihn lieber mild genießen. Zusätzlich beeinflussen Röstungsgrad und Mahlgrad der Bohnen den Geschmack. Die Special Coffee Association of Europe (SCAE) empfiehlt etwa 60 Gramm Kaffee pro Liter Wasser als groben Richtwert. Dies entspricht ungefähr 12 Gramm Kaffeepulver für eine typische Tasse Kaffee mit etwa 200 ml.
Tipps zum Umgang mit dem Filter
Die passende Filtertüte ist gekauft und nun kann nichts mehr schiefgehen. Fast! Denn auch bei der Verwendung haben wir noch ein paar letzte Tipps parat…
Filter umknicken: Ja oder nein?
Es ist bemerkenswert, dass viele Filtertüten eine vorgefertigte Falzlinie zum Umknicken aufweisen. Ist dieser Falz lediglich ein ästhetisches Detail oder erfüllt er tatsächlich einen praktischen Zweck? Nach Angaben des Herstellers dient das Umknicken der Naht oder Doppelnaht dazu, die Filtertüte stabiler zu machen und das Risiko von Rissen zu verringern. Bei der Auswahl solltest du jedoch die Verarbeitungsqualität berücksichtigen und gegebenenfalls verschiedene Varianten ausprobieren. Es ist nämlich nicht garantiert, dass alle auf dem Markt erhältlichen Filtertüten trotz des Falzes tatsächlich die versprochene Stabilität bieten – einige könnten sogar trotz des Falzes reißen.
Entsorgung von Kaffeefiltern richtig handhaben
Nach der Kaffeezubereitung ist der Papierfilter nicht mehr verwendbar. Im Allgemeinen können solche Küchenabfälle auf den Kompost gegeben werden, jedoch mit einer Einschränkung: Nur ungebleichte Kaffeefilter sind unbedenklich für den Kompost. Wenn der Filter gebleicht ist, sollten Sie nur den Kaffeesatz auf den Kompost werfen und den Filter selbst in den Restmüll geben. Der Kaffeesatz ist übrigens ein toller Dünger, beispielsweise für den Kompost oder ihre Zimmerpflanze. Ein spannender Fakt: Nicht nur zum Düngen, auch zum Züchten von essbaren Pilzen kann der Kaffeesatz verwendet werden. Falls Sie ungebleichte Kaffeefilter auf den Kompost legen, achten Sie darauf, dass der Filter nicht mehr zu nass ist, da er sonst leicht Schimmel entwickeln kann.
Hario Filter kaufen
Zusammenfassend lässt sich sagen, dass die Zubereitung von Kaffee mit einem Handfilter eine zeitlose, unkomplizierte und effiziente Methode ist. Durch die richtige Auswahl des Filters, die Verwendung von Kaffee mit dem passenden Mahlgrad und die richtige Technik kannst du ein hervorragendes Ergebnis erzielen. Probier es doch einfach mal aus und entdecke den Genuss eines sorgfältig zubereiteten Kaffees mittels Handfilter!